In der Menopause

Gyn-Depesche 5/2002

Raloxifen stabilisiert den Beckenboden

An der Pathogenese einer Beckenbodenschwäche sind unter anderem auch hormonelle Faktoren beteiligt. Wie sich eine Osteoporose-Therapie mit dem selektiven Östrogen-Rezeptor-Modulator (SERM) Raloxifen auswirkt, wurde nun untersucht.

Anlass für die Untersuchung waren Ergebnisse der klinischen Prüfungen zweier neu entwickelter SERMs, bei denen eine erhöhte Prolaps-Rate gefunden wurde. Die Wirksamkeit von Raloxifen bei Osteoporose wurde mehrfach nachgewiesen, die Daten von drei plazebokontrollierten Studien wurden nun retrospektiv analysiert. Insgesamt 6926 Frauen mit vorhandenem Uterus hatten über mindestens drei Jahre entweder Raloxifen in Dosen von 30 bis 150 mg/d oder Plazebo eingenommen. In diesem Zeitraum wurden bei 1,51% der Frauen der Plazebo-Gruppe und bei 0,75% der Frauen in den Raloxifen-Gruppen ein operativer Eingriff im Zusammenhang mit einer Beckenbodenschwäche durchgeführt. Das relative Risiko für eine solche Operation war demnach unter Raloxifen-Therapie nur halb so hoch wie unter Plazebo. Dieser Effekt stellte sich etwa nach neun Monaten Behandlung ein, vorher bestand zwischen den beiden Gruppen kein signifikanter Unterschied.

Quelle: Goldstein, SR: Ralocifene effect on frequency of surgery for pelvic floor relaxtion, Zeitschrift: OBSTETRICS AND GYNECOLOGY, Ausgabe 98 (2001), Seiten: 91-96

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