Elf junge Frauen mit primärer Dysmenorrhoe und neun Frauen mit höchstens geringen Regelschmerzen unterzogen sich einmal zu Beginn ihrer Menstruation und einmal während der Follikularphase einer peripheren Schmerzprovokation. Zu diesem Zweck wurde durch eine aufgepumpte Blutdruckmanschette am Oberarm und gleichzeitige Greifübungen mit submaximaler Kraft eine Ischämie am Unterarm induziert (Tourniquet- Test). Ein sensorischer Test mit kalibrierten Von-Frey-Haaren an den Fingerspitzen der betroffenen Hand bestätigte das Erreichen der Ischämie. Nach einer zehnminütigen Drosselung der Blutzufuhr bewerteten die Teilnehmerinnen die Stärke der ischämischen Schmerzen (nach VAS).
Dysmenorrhoe-Patientinnen schätzten die Intensität der induzierten Schmerzen signifikant höher ein als die Frauen aus der Vergleichsgruppe. Dies galt sowohl während der Menstruation (58 versus 31 mm VAS) als auch in der Follikularphase (60 versus 40 mm VAS).
Anders als beispielsweise die Injektion hochprozentiger Kochsalzlösung induziert die experimentelle Ischämie einen endogenen Schmerz der tiefen Muskulatur, betonen die Studienautoren. Widersprüchliche Resultate in früheren Studien seien dadurch erklärbar, dass diese zum Teil mit exogener Schmerzprovokation arbeiteten, die sich in erster Linie auf die Haut und subkutane Gewebe auswirkt.
Die Ergebnisse der aktuellen Studie weisen dagegen darauf hin, dass die monatliche Dysmenorrhoe zu einer langanhaltenden Hyperalgesie der tiefen Muskulatur auch außerhalb des Beckenraums führt. CW