HRT bei Frauen mit malignem Melanom kontraindiziert?

Gyn-Depesche 4/2003

Rezidivrisiko möglicherweise nicht erhöht

Die bisherige Annahme, dass es sich bei einem malignen Melanom um einen Östrogenrezeptor-positiven Tumor handelt, dessen Prognose durch Östrogene negativ beeinflusst wird, wurde durch eine kürzlich veröffentlichte Studie in Frage gestellt. Ein Fallbericht dokumentiert die Problematik.

Eine 52-jährige Patientin mit malignem Melanom wurde erfolgreich therapiert und war seitdem ohne Rezidiv. Vier Jahre später stellten sich bei der Patientin menopausale Beschwerden ein. Eine HRT wurde zunächst aufgrund des durchgemachten Melanoms nicht in Erwägung gezogen. Nach der Diagnose eines multifibroiden Uterus und einer Adnexzyste wurden eine Hysterektomie und bilaterale Oophorektomie durchgeführt. Aufgrund der stärker werdenden menopausalen Beschwerden und der eingeschränkten Lebensqualität der Patientin wurde trotz ihrer Vorgeschichte mit der Hormonsubstitution begonnen. Die Patientin blieb die letzten fünf Jahre rezidivfrei. (AK)

Quelle: Durvasula, R: Hormone replacement therapy and malignant melanoma: to prescribe or not to prescribe?, Zeitschrift: Climacteric, Ausgabe 2 (2002), Seiten: 197-200

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