Wissenschaftler der Universität Tromsø werten Endometriumbiopsate von 94 Teilnehmerinnen einer randomisierten Studie aus. Alle Frauen hatten sich aufgrund einer Endometriumhyperplasie einer sechsmonatigen Progesteronbehandlung unterzogen. Nach dem Absetzen der Präparate stellten sich die Frauen in halbjährlichen Intervallen zu Nachsorgeuntersuchungen inklusive Endometriumbiopsie vor. Im Verlauf der folgenden 24 Monate blieben 40 Patientinnen gesund und 54 erlitten ein Rezidiv. Mittels Immunhistochemie objektivierten die Forscher anhand der prätherapeutisch entnommenen Endometriumproben die Expression der beiden Progesteronrezeptor (PR)-Isoformen A und B. Anschließend prüften sie, inwiefern sich Frauen mit und ohne Rezidiv bezüglich der Rezeptorausstattung der Endometriumdrüsen bzw. des Stromas unterschieden.
Das Ergebnis: Diejenigen Frauen, die ein Krankheitsrezidiv entwickelten, wiesen initial eine signifikant geringere PR-A-Expression auf. Auch eine starke glanduläre PR-B-Expression prädisponierte für ein Rezidiv. Bei einer PR-A/PR-B-Ratio ≤ 1 errechnete sich ein kumulatives Rezidivrisiko von 71 %. Bei einem Rezeptorverhältnis > 1 betrug das Risiko dagegen nur 19 %.
Sollten sich diese Beobachtungen bestätigen lassen, könnte die endometriale Progesteronrezeptorexpression zukünftig zur Planung der individuellen Therapie und Nachsorge von Patientinnen mit Endometriumhyperplasie genutzt werden. LO