In einer populationsbasierten Querschnittstudie wurden die Daten von über 10.000 postmenopausalen Frauen ausgewertet. Periodontitis und schwere Periodontitis wurden entsprechend des Community Periodontal Index bewertet (CPI ≥ 3 bzw. CPI = 4). Als Störvariablen wurden ins Kalkül gezogen: Alter, Raucherstatus, Familienstand, Ausbildung, Einkommen, BMI, Hypertonus, Stress und Zahnpflege-Häufigkeit.
Eine schwere Periodontitis war direkt assoziiert mit einer längeren reproduktiven Zeitspanne und mit einer längeren Still- Dauer (48 bis 72 Monate vs. 1 bis 18 Monate). Im Gegensatz dazu fanden sich folgende „protektive“ Faktoren für eine postmenopausale schwere Periodontitis: frühe Menopause (< 46 vs. 49-50 Jahre: OR 0,72), mehr als sechs Schwangerschaften (im Vergleich zu vier Graviditäten: OR 0,73), mehr als drei Abtreibungen (vs. 0 Abtreibungen: OR 0,51), iatrogene Menopause (OR 0,72) und erste Geburt im Alter über 26 Jahre (vs. unter 21 Jahre: OR 0,71).
Die Einnahme oraler Kontrazeptiva oder eine HRT hatten hingegen keinen Einfluss auf das Periodontitis-Risiko. Bei Frauen mit entsprechenden „hormonbedingten“ Risikofaktoren für Entzündungen am Gingivium sollte also besonders auf präventive zahnhygienische Maßnahmen geachtet werden. CB