Dieses Problem wurde, soweit es die Tierwelt angeht, bereits wiederholt eingehend erörtert; in der vorliegenden Studie sollen nun Menschen auf den Prüfstand kommen. Und siehe da, es verhält sich beim Menschen genauso wie bei den Tieren: Körperliche Ertüchtigung verändert die Zusammensetzung der Milch nicht; vorausgesetzt, die Frau ernährt sich entsprechend, um verloren gegangene Nährstoffe wieder zu ersetzen. Auch die produzierte Milchmenge bleibt gleich, wenn ausreichend getrunken wird. Die Kinder der sportlichen Mütter gedeihen durchaus nicht schlechter und nehmen gut an Gewicht zu - ganz im Gegensatz zu ihren Müttern, die ihren Körperfettanteil dabei rasch reduzieren. Für stillende Mütter, die regelmäßig Sport treiben, hat dies also ausschließlich positive Effekte: Sie erreichen viel früher wieder ihr altes Gewicht, haben eine positivere Einstellung zum Stillen und werden darüber hinaus weniger anfällig für kardiovaskuläre Erkrankungen.
Sport und Stillen
Gyn-Depesche 7/2001
Schadet körperliche Bewegung der Milchqualität?
Beim Sport wird dem mütterlichen Organismus genauso wie beim Stillen und bei der Laktation viel Energie entzogen - Energie, die doch eigentlich dem Kind zugute kommen sollte. Aus diesem Zusammenhang ergibt sich die Frage: Müssen stillende Mütter also ganz auf körperliche Fitness verzichten, um ihrer natürlichen Bestimmung optimal nachkommen zu können?
Quelle: Carey, GB: Exercise and lactation: are they compatible?, Zeitschrift: CANADIAN JOURNAL OF APPLIED PHYSIOLOGY, Ausgabe 26 (2001), Seiten: 55-74