Im Verlauf eines Menstruationszyklus wurden bei 25 Frauen je vier Morgenurinproben analysiert: sieben Tage vor Beginn der Blutung sowie drei, sieben und 14 Tage danach. Während der Studienperiode erhielten die Teilnehmerinnen kostenlos Tampons und Binden nach eigener Wahl.
Von 98 getesteten flüchtigen organischen Verbindungen (volatile organic compounds, VOC) ließen sich 36 im Urin nachweisen. Statistisch signifikante Schwankungen im Zyklusverlauf zeigten sich nicht. Allerdings fanden sich bei Tampon-Anwenderinnen signifikant höhere Werte für 2-Butanon und Methylisobutylketon im Vergleich zu den Frauen, die Binden bevorzugten. Ein höherer Gehalt an n-Nonan, Benzol und Toluol in den Hygieneprodukten war mit höheren Konzentrationen der entsprechenden VOCs im Urin assoziiert.
Dass der erwartete Anstieg des VOC-Gehalts im Urin während oder nach der Menstruation ausblieb, führen die Studienautoren auf eine überlagernde VOC-Exposition aus zahlreichen weiteren Quellen zurück – etwa aus der Raumluft. Viele VOCs gelten als endokrine Disruptoren; Toluol beispielsweise wird eine fertilitätsmindernde und teratogene Wirkung zugeschrieben. CW