Mutterschutz

Gyn-Depesche 5/2019

Schichtarbeit erhöht Abortrate

Eine Metaanalyse bestätigt, dass lange Arbeitszeiten, Schicht- und Nachtarbeit in der Schwangerschaft zu einem höheren Komplikationsrisiko beitragen.
Analysiert wurden 62 Beobachtungsstudien mit insgesamt knapp 200.000 Teilnehmerinnen, in denen die Auswirkungen von potenziell belastenden Arbeitszeitmodellen in der Schwangerschaft untersucht wurden.
Das Ergebnis spricht für das deutsche Mutterschutzgesetz: Waren Schwangere im rotierenden Schichtbetrieb beschäftigt, so stieg das Risiko einer Frühgeburt um 13 %, das eines SGA-Babys (small for gestational age) um 18 %, das für Präeklampsie um 75 % und das für Gestationshypertonie um 19 %. Konstante Nachtschichten waren assoziiert mit einem um 21 % erhöhten Frühgeburts- und um 23 % erhöhten Fehlgeburtsrisiko im Vergleich zu festen Tagesarbeitszeiten.
Schwangere mit einer Wochenarbeitszeit von mehr als 40 Stunden hatten ebenfalls ein höheres Risiko für Früh- oder Fehlgeburten (um 21 bzw. 38 %), außerdem bekamen sie häufiger ein Kind mit niedrigem Geburtsgewicht oder SGA-Baby (+43 bzw. 16 %). Allerdings bewerteten die Autoren die Evidenz durchweg als gering oder sehr gering. Sozio-ökonomische Unterschiede wurden nur in einem kleinen Teil der Studien als potenzielle Einflussgröße berücksichtigt. CW
Quelle: Cai C et al.: The impact of occupational shift work and working hours during pregnancy on health outcomes: a systematic review and meta-analysis. Am J Obstet Gynecol 2019; Epub Jul 2; doi: 10.1016/j.ajog.2019.06.051

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