IUD-Insertion

Gyn-Depesche 1/2016

Schmerzen trotz Schmerzmittel

Besonders bei Nulliparae ist die Insertion eines IUD häufig mit Schmerzen verbunden. Die prophylaktische Ibuprofen-Gabe ändert daran aber kaum etwas.

In vier Universitätskliniken in den USA ließen sich 202 Frauen nach einer Aspiration aufgrund eines induzierten oder spontanen Aborts eine Spirale einsetzen. Randomisiert erhielten sie 30 bis 45 Minuten vor der Insertion entweder 800 mg Ibuprofen oder ein Plazebo. Nach der Platzierung des Spekulums und unmittelbar nach dem Einsetzen des Kupfer- oder Levonorgestrel- IUDs beurteilten die Patientinnen ihr Schmerzempfinden anhand einer visuellen Analogskala.
Der mediane Schmerzscore betrug in der Interventionsgruppe 38,0 mm (von 100 mm) und in der Kontrollgruppe 41,5 mm. Bei Nulliparae lag der Wert mit rund 60 mm etwa doppelt so hoch wie bei Frauen, die bereits ein Kind geboren hatten. Es ergaben sich keinerlei signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen mit Ibuprofen und Plazebo.
In der Vergangenheit wurden bereits zahlreiche Methoden der Schmerzreduktion bei der Insertion getestet. Jedoch haben sich auch andere NSAR, intrazervikales Lidocain, NO-Donatoren oder Misoprostol bisher nicht als effektiv erwiesen. Statt einer prophylaktischen Gabe könnten Schmerzen nach der Insertion aber mit einer Analgesie nach Bedarf gemildert werden. CW
Quelle:

Bednarek PH et al.: Prophylactic ibuprofen does not improve pain with IUD insertion: a randomized trial. Contraception 2015; 91: 193-7

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