Die 18-Jährige kam in der 33. SSW aufgrund starker Unterleibschmerzen mit Übelkeit und Erbrechen in die Notaufnahme. Die körperliche Untersuchung ergab einen Druckschmerz und Abwehrspannung im rechten unteren Quadranten. Mit der Zeit nahmen die Schmerzen weiter zu. Ein MRT brachte abgesehen von einer leichten Flüssigkeitsansammlung keine konkreten Befunde. Bei der Laparoskopie offenbarte sich ein verdrehter, nekrotisierter Eileiter ohne Beteiligung des Ovars sowie ein sklerotischer, entzündeter Appendix.
Eine isolierte Tubentorsion kommt mit einer Inzidenz von 1 zu 1,5 Millionen extrem selten vor. Eine Schwangerschaft oder strukturelle Anomalie der Tuben, etwa durch eine Hydrosalpinx oder Zysten, scheinen das Risiko zu erhöhen. Die rechte Seite ist statistisch häufiger betroffen. Laborwerte und Vitalzeichen sind bei den meisten Patientinnen normal. Bildgebende Verfahren erweisen sich diagnostisch selten als hilfreich; praktisch immer ist eine chirurgische Intervention erforderlich. In der Regel ist zum Zeitpunkt der Diagnose der Eileiter bereits nekrotisch und muss entfernt werden.
Im hier beschriebenen Fall hatte die Tubentorsion mutmaßlich zu einer Entzündungsreaktion mit nachfolgender Appendizitis geführt. CW