Zystische Fibrose

Gyn-Depesche 2/2015

Schwangerschaft möglich, aber Komplikationsrisiko erhöht

Aufgrund der gestiegenen Lebenserwartung von Mukoviszidose-Patienten nimmt auch die Zahl betroffener Schwangerschaften zu. US-amerikanische Wissenschaftler untersuchten, mit welchen geburtshilflichen Komplikationen dabei zu rechnen ist.

Die Daten landesweiter Klinikregister belegen die steigende Prävalenz von Mukoviszidose (zystischer Fibrose, CF) in der Schwangerschaft: Im Jahr 2000 litten in den USA 3,0 von 100 000 Schwangeren an der autosomal-rezessiven Erbkrankheit, im Jahr 2010 waren es schon 9,8 pro 100 000. Um herauszufinden, welche geburtshilflichen Komplikationen dabei auftreten, verglichen die US-Wissenschaftler 1119 Entbindungen von CF-Patientinnen aus den Jahren 2008 bis 2010 mit fast 13 Millionen ohne CF. Nach Anpassung an Alter, Ethnizität, diabetische und hypertensive Erkrankungen sowie Entbindungsmodus stellte sich heraus: Schwangere mit CF weisen ein höheres Sterberisiko auf (adjustierte Odds Ratio 76,0), müssen häufiger mechanisch beatmet werden (aOR 18,3) und leiden öfter an Pneumonie (aOR 56,5), Atemstillstand (aOR 29,6) und akutem Nierenversagen (aOR 17,3). Zusammengefasst stieg das Risiko für alle betrachteten maternalen Komplikationen durch die CF auf das 28-fache. Nicht signifikant erhöht war dagegen das Risiko für Sectio, Präeklampsie, Schwangerschaftshypertonie, fetale Wachstumsrestriktion, postpartale Blutungen und Chorioamnionitis. Obwohl sich die Komplikationsraten durch die CF rechnerisch teilweise drastisch vervielfachten, weisen die Studienautoren darauf hin, dass die absoluten Risiken gering und derartige Fälle relativ selten sind. CW

Quelle:

Patel EM et al.: Medical and obstetric complica - tions among pregnant women with cystic fibrosis. Am J Obstet Gynecol 2015; 212: 98.e1-9

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