Chronische Nierenerkrankung

Gyn-Depesche 2/2019

Schwangerschaft stört Nierenfunktion nicht

Eine Schwangerschaft bei Frauen mit chronischer Nierenerkrankung (CKD) im Stadium 1 oder 2 ist kein großes Problem, in fortgeschritteneren Stadien aber schon. Auf die Progression der Nierenerkrankung hat die Schwangerschaft an sich allerdings keinen Einfluss.

Chinesische Forscher analysierten retrospektiv die Daten von 293 Schwangeren mit CKD. Das Risiko für ein ungünstiges Outcome der Schwangerschaft unterschied sich zwischen Frauen mit CKD im Stadium 1 oder 2 nicht signifikant. Ihnen gegenüber wiesen jedoch Frauen mit höheren CKD-Stadium (n = 30) eine si- gnifikant niedrigere Lebendgeburtenrate, ein niedrigeres Schwangerschaftsalter bei der Geburt sowie ein geringeres neonatales Geburtsgewicht auf, und sie entwickelten auch häufiger eine Präeklampsie. Während ernste Schwangerschaftskomplikationen (schwere Präeklampsie, intrauteriner/ neonataler Tod, Frühgeburt vor der 34. SSW und Geburtsgewicht < 1500 g) bei 18,3 % bzw. 16,4 % der Schwangeren mit CKD-Stadium 1 respektive 2 eintraten, war dies bei Frauen mit CKD-Stadium 3 oder 4 mehr als doppelt so häufig der Fall (53,3 %).
Während des Follow-up (im Schnitt 49,0 ± 33,1 Monate) entwickelten acht von 26 Patientinnen mit CKD-Stadium 3/4 ein terminales Nierenversagen. Ein Vergleich mit einer nach Alter und renalen Baseline-Werten gematchten Gruppe von 28 nicht-schwangeren CKD-Patientinnen zeigte, dass die Schwangerschaft an sich den Nierenfunktionsverlust aber nicht beschleunigte. OH
Quelle:

He Y et al.: The pregnancy outcomes in patients with stage 3-4 chronic kidney disease ... J Nephrol 2018; 31(6): 953-60

ICD-Codes: N18.9

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