Wahl des Geburtsorts

Gyn-Depesche 6/2013

Selbstbestimmung kontra Verantwortung?

Außerklinische Geburten erfreuen sich in Europa und den USA seit einigen Jahren zunehmender Beliebtheit. Viele Geburtsmediziner beobachten das mit Sorge. Eine US-amerikanische Autorengruppe fasste zusammen, was aus ihrer Sicht gegen eine Hausgeburt spricht.

Die Befürworter von Hausgeburten argumentieren mit Patientensicherheit und -zufriedenheit, Kostenersparnis und Respekt für die Wünsche der Frauen. Verschiedene Studien ergaben jedoch ein erhöhtes perinatales Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko bei außerklinischen Geburten. Hauptursache dafür ist der hohe Anteil an Kliniktransporten aufgrund unvorhersehbarer Komplikationen – bei Nulliparae bis zu 50%. Durch die zwangsläufig entstehende Verzögerung können geltende Versorgungsstandards kaum eingehalten werden.

Die hohe Rate an Kliniktransporten unterminiert nach Meinung der Autoren auch das häufig geäußerte Argument der höheren Patientenzufriedenheit bei einer Entbindung in den eigenen vier Wänden oder in einem Geburtshaus. Ein Notfalltransport ist immer mit enttäuschten Erwartungen und Angst um das ungeborene Kind verbunden.

Gängige Berechnungen beziffern für eine geplante Hausgeburt geringere Kosten als für eine Klinikgeburt. Diese halten die Autoren jedoch für fehlerbehaftet: Sie berücksichtigen weder die Kosten für Kliniktransporte noch die lebenslangen Aufwendungen für behinderte Kinder.

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