Beckenbodensenkung

Gyn-Depesche 6/2014

Selbstbild beeinflusst Lebensqualität

Durch einen Beckenorganprolaps kann sich das eigene Körperbild einer Frau erheblich verschlechtern. Das verursacht häufig psychische und sexuelle Probleme.

An der Entwicklung und Validierung eines neuen Fragebogens wirkten 201 Frauen mit einer symptomatischen Beckenbodensenkung (≥ Grad 2 nach POP-Q) mit. Heraus kamen zwei Versionen des „Body Image in Pelvic Organ Prolapse Questionnaire“ (BIPOP) mit jeweils zehn Fragen für Frauen mit und ohne festem Partner. Auf einer fünfstufigen Skala von „Stimme voll zu“ bis „Stimme gar nicht zu“ sollen die Betroffenen verschiedene Aussagen einordnen wie: „Ich fühle mich durch den Prolaps weniger attraktiv“ oder „... weniger weiblich“ und „Ich vermeide intime Situationen oder sexuelle Kontakte mit meinem Partner.“ Es ergab sich eine hohe Übereinstimmung der Ergebnisse mit verwandten Fragebögen zur Köperwahrnehmung und Lebensqualität, etwa dem „Pelvic Floor Distress Inventory“ oder dem „Body Image Quality of Life Inventory“. Die inhaltliche Aussagekraft und Plausibilität des BIPOP wurde bestätigt. Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper ist in Studien oft mit Angst, Depressionen, psychosozialen und sexuellen Problemen assoziiert. Die Autoren sehen das Körperbild daher als wichtiges Kriterium für den Erfolg einer medikamentösen oder chirurgischen Prolapstherapie. Ob und wie es sich verändert, soll mit dem prolapsspezifischen Fragebogen einfacher festzustellen sein. CW

Quelle:

Lowder JL et al.: Body Image in the Pelvic Organ Prolapse Questionnaire: development and Validation. Am J Obstet Gynecol 2014; 211: 174.e1-9

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