Eine Datenbankrecherche koreanischer Autoren ergab 16 relevante Metaanalysen, in denen Assoziationen zwischen einer Statintherapie und der Sterblichkeit bei elf verschiedenen Krebsentitäten untersucht wurden.
Überzeugende Evidenz fand sich bei der gepoolten Analyse dafür, dass Statine die krebsspezififische Mortalität beim Kolorektalkarzinom senken. Beim Mamma-, Ovarial- und Kolorektalkarzinom sowie bei hormonabhängigen gynäkologischen Tumoren (Ovarial- und Endometriumkarzinom) errechnete sich eine wahrscheinliche Reduktion der Gesamtmortalität. Auf das rezidivfreie oder progressionsfreie Überleben zeigte die Statintherapie dagegen bei den untersuchten Krebsarten keine signififikanten Auswirkungen; lediglich beim Brustkrebs ergab sich eine schwache Evidenz für ein verlängertes rezidivfreies Überleben. Dass Statine nicht nur vor Herz-Kreislauf- Erkrankungen schützen, sondern auch die Krebssterblichkeit reduzieren, scheint bei bestimmten Malignomen tatsächlich der Fall zu sein. Beim Darmkrebs belegen zudem präklinische Studien einen antikanzerogenen Effffekt durch eine adjuvante Statintherapie.
Als mögliche Wirkmechanismen werden Downregulierung von antiapoptotischen Proteinen sowie die Inhibition der Zellproliferation und Angiogenese diskutiert. Insgesamt beurteilten die Autoren der systematischen Übersichtsarbeit die Evidenz aber als zu gering, um Statine präventiv für ein längeres Überleben einzusetzen. In früheren Studien hatten sie bereits den Effffekt von Statinen auf die Krebsinzidenz untersucht und nur schwache oder nicht signififikante Assoziationen gefunden. CW