Koronare Herzkrankheit

Gyn-Depesche 4/2001

Sex erhöht das Infarktrisiko, aber ...

Seit langem vermutet man, dass sexuelle Aktivitäten das Auftreten eines Myokardinfarkts triggern könnten. Kontrollierte Studien zu diesem Thema wurden allerdings erst in jüngster Zeit durchgeführt. Mit Hilfe der so genannten Fall-Crossover-Methode trug die MIOS (Myocardial Infarction Onset Study) entsprechende Daten zusammen.

Danach verdoppelt sexuelle Aktivität das relative Risiko für einen Herzinfarkt und zwar sowohl bei gesunden Probanden als auch bei Patienten mit Angina pectoris oder Infarkt in der Anamnese. Das absolute Risiko blieb aber dennoch extrem niedrig, da das Basisrisiko für Herzinfarkt bei den meisten Menschen gering und die sexuell bedingte Risikosteigerung vorübergehend ist. Weitere Trigger sind das morgendliche Erwachen, körperliche Anstrengung und Ärger; regelmäßiges Ausdauertraining wirkt dagegen risikomindernd. Künftige Studien über solche Triggermechanismen könnten die Prävention von kardiovaskulären Ereignissen voran-treiben, indem sie die vulnerablen Plaques, die zur Koronarthrombose führen, prospektiv ausmachen und die Verbindung zwischen Triggern und ihren verheerenden Folgen unterbrechen.

Quelle: Muller, JE: Triggering of cardiac events by sexual activity: findings from a case-crossover analysis, Zeitschrift: AMERICAN JOURNAL OF CARDIOLOGY, Ausgabe 86 (2000), Seiten: 14F-18F

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