Junges Paar sitzt auf einer Parkbank umarmt sich glücklich und findet Entspannung beieinander.

Lockdown-Folgen

Gyn-Depesche 2/2021

Sex kann die psychische Belastung reduzieren

Welchen Einfluss hat der pandemiebedingte Lockdown auf Beziehungen sowie das psychische und sexuelle Wohlergehen?
Mittels validierter Fragebögen berichteten 6.821 vom italienischen Lockdown betroffene Frauen und Männer online über ihre Beziehungsqualität, ihre Sexualfunktion sowie Symptome einer Angststörung oder Depression. 38,2 % von ihnen gaben an, während der Phase der Ausgangsbeschränkungen sexuell aktiv gewesen zu sein. Der erreichte Score sowohl auf der Depressions- als auch auf der Angstskala lag bei den sexuell aktiven Menschen signifikant niedriger (6,73 vs. 8,31 bzw. 6,01 vs. 7,26). In logistischen Regressionsanalysen zeigte sich: Wer während des Lockdowns sein Sexualleben auf Eis legte, erhöhte das Risiko für eine Depression oder Angststörung um jeweils knapp ein Drittel. Für Menschen, die schon zuvor sexuell inaktiv waren, galt dies dagegen nicht. Besonders stark betroffen waren Frauen, über 40-Jährige, Getrenntlebende, Arbeitslose und Personen, die bereits vor der Krise an psychischen Symptomen litten. Auf die Beziehungsqualität wirkte sich die sexuelle Inaktivität erwartungsgemäß ebenfalls negativ aus. Auch die Frequenz der Sexualkontakte hatte Einfluss: Je höher, desto geringer ausgeprägt waren Angst- und Depressionssymptome – ebenso wie sexuelle Funktionsstörungen. CW
Quelle: Mollaioli D et al.: Benefits o of sexual activity on psychological, relational, and sexual health during the COVID-19 breakout. J Sex Med 2020; doi: 10.1016/j.jsxm.2020.10.008
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