84 Patientinnen mit Endometriumkarzinom (EC) im Staidum Ia bis Ib füllten vor ihrer OP verschiedene Fragebögen aus, darunter zwei zur Sexualfunktion und der daraus resultierenden Belastung und weitere zu Depression, allgemeinem Wohlbefinden und Qualität der Partnerschaft. Sechs Monate, ein und zwei Jahre nach der Hysterektomie und bilateralen Salpino-Oophorektomie wurden die Frauen erneut befragt.
An der gleichen Erhebung nahmen 84 Patientinnen teil, die aufgrund einer benignen Indikation einer Hysterektomie/Salpino-Oophorektomie unterzogen wurden (BI). Die Kontrollgruppe bildeten 84 gesunde Frauen. Gegenüber Frauen mit benigner Indikation litten Krebspatientinnen ein Jahr nach dem Eingriff häufiger an Dyspareunie (39 vs. 11%; p<0,01). Verglichen mit gesunden Frauen war die sexuelle Funktion in der EC-Gruppe sowohl vor als auch nach der OP deutlich eingeschränkt. ECPatientinnen zeigten häufiger Dyspareunie sowie verminderte Libido und Orgasmus-Intensität.
Da die Prävalenz sexueller Dysfunktionen schon vor der Behandlung sehr hoch ist, sollten Patientinnen bereits im Rahmen des Erstgespräches über diesen Aspekt aufgeklärt werden. OH
Endometrium-CA
Gyn-Depesche 5/2015
Sexualfunktion schon vor OP schlecht
Die Diagnose Endometriumkarzinom kann das Sexualleben der Patientin stören. Eine Hysterektomie macht die Situation nicht schlechter, aber auch nicht besser.
Quelle:
Aerts L et al.: Sexual functioning in women after surgical treatment for endometrial cancer ... J Sex Med 2015; 12(1): 198-209