Spina bifida

Gyn-Depesche 1/2015

Sicherere Vorhersage im ersten Trimenon

Durch die sonographische Messung des biparietalen Durchmessers (BPD) in der elften bis 13. SSW werden etwa 50% von offener Spina bifida erkannt. Ob die Vorhersagesicherheit steigt, wenn man gleichzeitig den Alpha-Fetoprotein-(AFP) Spiegel und andere maternale Serummarker bestimmt?

Nachträglich analysierte man tiefgefrorene Blutproben aus der elften bis 13. SSW von 44 Schwangerschaften mit offener Spina bifida und von 182 nicht betroffenen. Gemessen wurde die Serumkonzentration von AFP, freiem ß-hCG und PAPP-A (pregnancy-associated plasma protein). BPD-Messungen lagen von allen 44 Feten mit Spina bifida vor.

AFP war bei Spina bifida signifikant höher als bei den Kontrollen: Im Mittel betrug es das 1,2-fache des Medians für das jeweilige Gestationsalter. Freies ß-hCG lag dagegen knapp 20% niedriger als die Kontrollwerte. Die PAPP-A-Werte unterschieden sich nicht signifikant.

Der BPD alleine deckte 50% der Spina-bifida- Fälle mit einer Falsch-Positiv-Rate von 5% auf. Nahm man AFP dazu, so stieg die Detektionsrate um 2%. Durch die Kombination von BPD, AFP und ß-hCG ließen sich 58% der Fälle vorhersagen. Erlaubte man eine Falsch-Positiv-Rate von 10%, stieg die Trefferquote sogar auf 70%. Vor allem in Populationen mit einer hohen Prävalenz von Neuralrohrdefekten halten die Studienautoren dies für eine sinnvolle Methode. CW

Quelle:

Bernard J-P et al.: Combined screening for open spina bifida at 11-13 weeks using fetal biparietal diameter and maternal serum markers. Am J Obstet Gynecol 209 (2013) 223.e1-5

ICD-Codes: Q05.7
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