Geburtshelfer trainieren für geburtshilfliche Notfälle am Simulator. Das Köpfchen ist durchgetreten.

Geburtskomplikationen

Gyn-Depesche 2/2023

Simulationstraining verbessert das Management von Schulterdystokien deutlich

Wie sich ein Simulationstraining auf das Management von Schulterdystokie (SD) und das Auftreten von bleibenden Verletzungen des Plexus brachialis (BPBI) auswirkt, untersuchten Forschende aus Finnland in einer Beobachtungsstudie.

Die Inzidenz der BPBI schwankt zwischen 0,4 bis 3,8 pro 1.000 vaginale Geburten. Ihr wichtigster Risikofaktor ist die SD. Finnische Forschende untersuchten nun, wie sich ein multiprofessionelles, regelmäßiges und systematisches Simulationstraining auf das Management geburtshilflicher Notfälle wie die SD auswirkt. Der Studienzeitraum erstreckte sich von 2010bis 2019; die Jahre 2010–2014 galten als Vor-Ausbildungs-Zeitraum, die Jahre 2015–2019 als Nachschulungszeitraum. Das primäre Ergebnis der Beobachtungsstudie war die Inzidenz von dauerhaftem BPBI.

Die Ergebnisse: Während des Studienzeitraums wurden 113.085 Scheitelgeburten registriert. Das Auftreten der wichtigsten SD-Risikofaktoren wie Gestationsdiabetes, Geburtseinleitung und Vakuumextraktion nahm zu und war bei jedem dieser Faktoren während des Nachschulungszeitraums signifikant höher (p < 0,001). Auch die Häufigkeit von SD nahm während des Studienzeitraums signifikant zu (0,01 % vs. 0,3 %, p < 0,001), die Zahl der Kinder mit dauerhaftem BPBI verringerte sich jedoch nach der Einführung eines systematischen Simulationstrainings um 55 % (0,05 % gegenüber 0,02 %, p < 0,001). Die bedeutendste Veränderung im SD-Management war die erhöhte Inzidenz der erfolgreichen Entbindung des hinteren Arms.

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