Ursachen von Gestosen

Gyn-Depesche 2/2005

Sind auch die Gene beteiligt?

In ihrer Studie beschäftigten sich schwedische Wissenschaftler mit der Frage, in welchem Ausmaß genetische Einflüsse für die Entstehung von Präeklampsie und Schwangerschaftshypertonie verantwortlich sind.

Präeklampsie und Schwangerschaftshochdruck entwickeln sich in 2 bis 10% aller Schwangerschaften. Die eigentlichen Krankheitsursachen sind noch immer nicht bekannt. Es gibt Hinweise darauf, dass ihre Entstehung zum Teil genetisch bedingt ist. Durch den individuellen Datenabgleich aus dem schwedischen Multi-Generationen-Register und dem medizinischen Geburtenregister konnten im Zeitraum von 1987 bis 1997 die Daten von 1 188 207 Geburten ausgewertet werden. Dabei kam man zu dem Ergebnis, dass eine Frau das dreifach höhere Risiko hatte, eine Präeklampsie zu entwickeln, wenn auch ihre Schwester daran erkrankt war. Bei Halbschwestern konnte keine signifikante Steigerung des Risikos festgestellt werden. Hatte die Mutter eine Prä-eklampsie, dann entwickelte die Tochter mit einer OR von 2,6 ebenfalls diese Ges-tose. Außerdem hatte die Schwester einer Frau mit Präeklampsie mit einer OR von 2,5 ein signifikant erhöhtes Risiko, eine Schwangerschaftshypertonie zu bekommen. Die statistische Auswertung ergab eine Wahrscheinlichkeit für die Erblichkeit der Präeklampsie von 31% und für die schwangerschaftsinduzierte Hypertonie von 28%.

Quelle: Nilsson, E: The important of genetic and environmental effects for pre-eclampsia and gestational hypertension: a family study, Zeitschrift: BJOG: British journal of obstetrics and gynaecology, Ausgabe 111 (2004), Seiten: 200-206

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