Wird ein Patientenscreening vor einer OC oder HRT durchgeführt, so muss die Untersuchung folgende Voraussetzungen erfüllen: Preisgünstigkeit, Akzeptanz bei Arzt und Patient, die statistischen Daten sollten bekannt sein, die Früherkennung einer Erkrankung beeinflusst den weiteren Krankheitsverlauf, es müssen Therapiemöglichkeiten für die Erkrankung existieren und das Erkrankungsrisiko muss bei Medikamenteneinnahme gegenüber der Normalbevölkerung erhöht sein. Die Ergebnisse des Workshops zeigen, dass eine Anamnese, eine körperliche Untersuchung und die Blutdruckmessung vor einer OC oder HRT ausreichend sind. Zusätzlich wird eine Mammografie vor der HRT empfohlen, um einen subklinischen Brusttumor vor der Östrogengabe auszuschließen. Treten in der Anamnese Auffälligkeiten bezüglich Lebererkrankungen, Herz-Kreislauferkrankungen, venösen Thromboembolien, Lipidwerten und Osteoporose auf, so müssen weitere Untersuchungen folgen.
ESHRE Workshop
Gyn-Depesche 6/2000
Sinnvolles Screening vor Hormontherapie
Der ESHRE Workshop stellt Ergebnisse einer Studie vor, die sich mit der Frage beschäftigt, ob Frauen vor einer oralen Kontrazeptionstherapie (OC) oder einer Hormonersatztherapie (HRT) auf bestimmte Erkrankungen untersucht werden müssen.
Quelle: The ESHRE Capri Workshop Group: Screening before and during the use of oral contraceptives and hormone replacement therapy, Zeitschrift: HUMAN REPRODUCTION, Ausgabe 15 (2000), Seiten: 485-492