Spielerische HIV-Prävention

Praxis-Depesche 6/2019

Smartphone-Game für Jugendliche in Afrika

Handy-Spiele sind unter Jugendlichen auf der ganzen Welt beliebt und bieten daher eine hervorragende Gelegenheit, Heranwachsende in Risiko-Ländern über Gefahrensituationen zur HIV-Ansteckung aufzuklären. Das zeigt die App Tumaini.

Ein Drittel aller HIV-Neuinfektionen nach der Kindheit betrifft Jugendliche im Alter von 15 bis 24 Jahren. Das Smartphone-Spiel Tumaini („Hoffnung für die Zukunft“ auf Kiswahili) soll präpubertäre Jugendliche (Altersbereich elf bis 14 Jahre) in Afrika dabei unterstützen, ein sicherheitsbewusstes Sexualverhalten zu erlernen.
Dabei nutzt das Spiel gleich mehrere edukative Ansätze. Der Spieler schlüpft in die Rolle eines von sechs auswählbaren Charakteren und begleitet diesen durch die Pubertät, wobei er immer wieder Entscheidungen treffen muss, die unterschiedliche Konsequenzen haben.
Minispiele am Ende jedes Spielkapitels sorgen dafür, dass das gelernte Wissen wiederholt und sichere Verhaltensweisen geübt werden können. Zudem wird der Spieler immer wieder dazu aufgefordert, über die eigene Situation und die eigenen Entscheidungen zu reflektieren.
Die Effektivität der HIV-Prävention in diesem Format konnte in einer Pilotstudie mit 60 kenyanischen Mädchen und Jungen bestätigt werden. Nicht nur spielten die Jugendlichen das Spiel mehr als 50 % länger als vorgegeben, die Kinder und auch ihre Eltern gaben an, durch die App viel Wissen und Fähigkeiten zur HIV-Prävention erlernt zu haben. OH
Quelle:

Winskell K et al.: Interactive narrative in a mobile health behavioral intervention (Tumaini): theoretical grounding and structure of a smartphone game to prevent HIV among young africans. JMIR Serious Games 2019; 7(2): e13037

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