Patientin hält Tablet auf dem ihre Ärztin zu sehen ist

Mädchen und Verhütung

Gyn-Depesche 3/2021

So klappt das digitale Beratungsgespräch

Kontrazeption ist auch in Pandemiezeiten ein essenzielles Bedürfnis, betont ein US-amerikanisches Autorinnenteam und empfiehlt, das Telefon- und Video-Sprechstundenangebot gerade für junge Patientinnen auszuweiten.
Weil die sichere Verschreibung von Kontrazeptiva zu einem großen Teil auf der Anamnese beruht und nur selten eine körperliche Untersuchung erfordert, könne man die notwendigen Informationen auch ohne die physische Anwesenheit erhalten, heißt es in einer aktuellen Publikation des Fachmagazins JAMA Pediatrics. Die Zahl der Praxisbesuche sei dadurch leicht zu minimieren. Ein weiterer Vorteil der Telemedizin: Die Kontrazeptionsberatung kann online durch hochwertiges Bild- und Videomaterial ergänzt werden.
Speziell bei Jugendlichen ist es nach Erfahrung der Autorinnen wichtig sicherzustellen, dass die Patientin alleine im Raum ist und ungestört sprechen kann. Notfalls sollte man bei sensiblen Themen auf Ja-Nein-Fragen ausweichen. Dies sei besonders bei Fragen nach möglichen Kontraindikationen problemlos möglich („Ist Ihnen jemals gesagt worden, dass Ihr Blutdruck zu hoch ist?“). Eine Schwangerschaft kann ebenfalls durch einfache Fragen mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden („Hat Ihre Periode in den letzten sieben Tagen begonnen?“, „Hatten Sie seit Ihrer letzten Periode Sex?“, „Haben Sie ein sicheres Verhütungsmittel benutzt?“).
Wenn sich die Patientin für eine langwirksame Methode entscheidet, sollte ihr gegebenenfalls eine Alternative zur Überbrückung empfohlen werden, falls von einem Praxisbesuch aus Infektionsschutzgründen abgeraten werden muss. CW
Quelle: Wilkinson TA et al.: Providing contraception for young people during a pandemic is essential health care. JAMA Pediatrics 2020; 174: 823-4
ICD-Codes: Z30.
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