Die Eingriffe werden in der Regel ambulant durchgeführt. Wenn sich die Blase danach nicht gleich ausreichend entleert, kann es notwenig sein, die Patientin mit Dauerkatheter nach Hause zu schicken. Manche Frauen sehen dies als den abschreckendsten Aspekt der Methode an. Es gilt also, möglichst vielen den Dauerkatheter zu ersparen.
Ob sich die Blase ausreichend entleert, kann man mit verschiedenen Methoden prüfen. Ein solches voiding trial besteht darin, dass man im Aufwachraum via Katheter in die Blase 300 ml sterile Flüssigkeit instilliert und dann nach Ziehen des Katheters die Frau urinieren lässt. Wenn das entleerte Volumen weniger als zwei Drittel des instillierten entspricht, ist ein Dauerkatheter indiziert.
US-Urologen erprobten eine noch bequemere, subjektive Methode zur Verifizierung einer ausreichenden Entleerung. Dabei schätzt die Patientin anhand einer visuellen Analogskala (VAS) die Stärke des Harnstroms (unrinary force of stream, FOS) im Vergleich zu präoperativ ein. Erreicht der Harnstrahl nach dem Eingriff mindestens 50% des Prä- OP-Wertes, kann auf einen Dauerkatheter verzichtet werden.
Die Doppelblindstudie schloss 108 Frauen ein, bei denen nach einer Tape-OP eine der beiden aufgeführten Methoden durchgeführt wurde. Beide Methoden erwiesen sich als gleichwertig. Innerhalb von sechs Wochen musste bei keiner Frau, der man den Dauerkatheter erspart hatte, doch ein Katheter gelegt werden. Die VAS-FOS-Methode ist demnach gut geeignet für die Abschätzung der Entleerungsfunktion. WE