Urogenitales Menopausen-Syndrom

Gyn-Depesche 3/2020

So wenig Hormone wie möglich

Niedrigdosiertes intravaginales Östriol oder DHEA hat sich als effektiv zur Behandlung vulvovaginaler Beschwerden im Klimakterium erwiesen.
Reichen nicht-hormonelle Therapien nicht aus, um belastende Symptome des urogenitalen Menopausen-Syndroms (GSM) zu lindern, so raten internationale Fachgesellschaften zur niedrigdosierten topischen Östrogenbehandlung. Intravaginales Östriol reduziert die vulvovaginale Atrophie und verbessert die Sexualfunktion und die Lebensqualität der betroffenen Frauen. Angewandt wird es in Form von Zäpfchen, Tabletten oder als Gel. In einigen europäischen Ländern ist bereits ein Vaginalgel mit 0,005 % Östriol erhältlich. Studien belegen, dass auch mit ultraniedrigen Dosierungen von 0,03 mg eine zufriedenstellende Wirkung erzielt werden kann. Aufgrund der sehr geringen systemischen Bioverfügbarkeit scheint die niedrigdosierte lokale Östriol-Therapie nach bisheriger Evidenz auch für Frauen nach einer Brustkrebserkrankung infrage zu kommen. Ein relativ neuer Ansatz zur Behandlung des GSM ist die intravaginale Applikation von DHEA (Dehydroepiandrosteron). Auch sie verbessert den vaginalen Reifungsindex signifikant, senkt den pH und wirkt sich positiv auf die Sexualfunktion und die Lebensqualität aus. Hier ist die optimale Dosierung besser definiert: In der Regel werden 6,5 mg täglich über zwölf Wochen eingesetzt; geringe Konzentrationen oder seltenere Anwendungen haben sich als weniger wirksam erwiesen. CW
Quelle: La Rosa VL et al.: Treatment of genitourinary syndrome of menopause: the potential effects of intravaginal ultralow-concentration oestriol and intravaginal dehydroepiandrosterone on quality of life and sexual function. Menopause Rev 2019; 18: 116-22
ICD-Codes: N42.8

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