Down-Syndrom

Gyn-Depesche 1/2002

Sonographisches Screening: mehr Risiken als Nutzen?

Die Ergebnisse einer Metaanalyse legen nahe, dass die pränatale Sonographie im zweiten Schwangerschafts-Trimenon zur Früherkennung eines Down-Syndroms nicht ausreichend zuverlässig ist.

Ausgewertet wurden 56 englischsprachige Artikel, die zwischen 1980 und 1999 publiziert wurden. Es stellte sich heraus, dass die sonographisch festgestellte Verdickung der fetalen Nackenfalte im zweiten Trimenon zwar dabei helfen kann, betroffene Kinder zu identifizieren, dass die Sensitivität dieses Parameters jedoch insgesamt niedrig ist, so dass er sich nicht für das Screening eignet. Die anderen sonographischen Parameter (Plexus-choroideus-Zyste, echogener intrakardialer Herd, echogener Darm, renale Pyelektasie, Humerus- und Femur-Verkürzung) eignen sich ohne assoziierte strukturelle Malformationen nur wenig zur Differenzierung zwischen betroffenen und nicht-betroffenen Feten. Würde auf Grundlage dieser Marker die Entscheidung für eine Amniozentese getrofffen, hätte dies zur Folge, dass mehr Schwangerschaften abgebrochen als Down-Syndrome diagnostiziert würden.

Quelle: Smith-Bindman, R: Second-Trimester Ultrasound to Detect Fetuses with Down Syndrome, Zeitschrift: JAMA : THE JOURNAL OF THE AMERICAN MEDICAL ASSOCIATION, Ausgabe 285/8 (2001), Seiten: 1044-1054

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