Arzt impft mit mRNA-basierten Vakzinen

Spermienanalyse bei 45 Männern

Gyn-Depesche

Fertilität nach Impfung mit mRNA-basierten Vakzinen

Ein häufiger Grund für die Skepsis gegenüber mRNA-basierten Impfstoffen sind Bedenken zu einem möglichen Einfluss auf die Fertilität. Eine kleine Kohorte von 45 Männern lieferte nun die ersten klinischen Daten zu dem Thema.

Ob sich die Verabreichung mRNA-basierter SARS-CoV-2-Impfstoffe auf die männliche Reproduktionsfähigkeit auswirkt, war in bisherigen Studien nicht evaluiert worden. Ein Team der University of Miami, USA, analysierte daher die Spermienparameter von 45 ungeimpften Männern und verglich die Messwerte mit denen einer weiteren Analyse etwa 70 Tage nachdem die Männer ihre zweite Impfdosis erhalten hatten. 24 Probanden hatten den SARS-CoV-2-Impfstoff mRNA-1273 (Moderna) erhalten, 21 das Vakzin BNT162b2 (Pfizer-BioNTech). Durch ein Vorab-Screening wurde sichergestellt, dass keine vorbestehenden Einschränkungen der Fertilität vorlagen. Da auch eine SARS-CoV-2-Infektion mit einer Verringerung von Spermienparametern in Verbindung steht, wurden Männer mit COVID-19-Symptomatik oder einem positiven Testergebnis innerhalb der vergangenen drei Monate ausgeschlossen.

Die Ausgangswerte für die Spermienkonzentration lagen im Median bei 26 Millionen/ml, die Gesamtzahl motiler Spermien (total motile sperm count, TMSC) bei 36 Millionen. Nach der zweiten Impfstoffdosis stieg die mediane Spermienkonzentration signifikant auf 30 Millionen/ml und der TMSC auf 44 Millionen. Das Samenvolumen und die -motilität kletterten ebenfalls nach oben. Bei acht der 45 Männer hatte vor der Impfung eine Oligospermie vorgelegen (mediane Konzentration 8,5 Millionen/ml). Von diesen acht Männern hatten sieben bei der Nachuntersuchung eine Samenprobe im normozoospermischen Bereich (mediane Konzentration 22 Millionen/ml), ein Proband blieb oligospermisch. In keinem Fall kam es nach der Impfung zu einer Azoospermie. Zwar zeigte sich in Folge der Impfungen im Schnitt also sogar eine signifikante Steigerung aller Spermienparameter, allerdings liege das Maß der Veränderung im Bereich der normalen individuellen Schwankungen, so die Studienautor:innen.

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