Die 23-jährige Frau hatte sich während der Stillzeit, acht Monate nach einer Spontangeburt, einer komplikationslosen Spiraleneinlage unterzogen. Im Rahmen der Kontrolluntersuchung eine Woche später – die Patientin war völlig beschwerdefrei – konnte das IUD jedoch sonographisch intrauterin nicht mehr dargestellt werden. In der RöntgenÜbersichtsaufnahme projizierte es sich allerdings auf den rechten Unterbauch. Die körperliche Untersuchung und die Labordiagnostik waren unauffällig.
Nachdem die Spirale in einem kombinierten hysteroskopisch-laparoskopischen Eingriff nicht geborgen werden konnte, entschieden sich die Kollegen für eine Mini-Laparotomie. Hierbei zeigte sich, dass das IUD den Uterus perforiert hatte und bis in die Appendixserosa gewandert war, wo es eine Adhäsion des Omentum am Kolon verursacht hatte. Einen Abszess oder andere Komplikationen beobachteten die Operateure nicht. Histologisch zeigte sich im Appendektomiepräparat eine akute suppurative Appendizitis. Der weitere postoperative Verlauf gestaltete sich unkompliziert.
Unter anderem gilt das Stillen als Risikofaktor für eine Uterusperforation nach Spiraleneinlage, erläutern die Kollegen abschließend. Ihr Appell: Auch bei unauffälliger Klinik sollte immer an diese Komplikation gedacht werden. LO