Brustkrebs menopausaler Frauen

Naturmedizin 1/2020

Sport nach der Diagnose verbessert Überlebenschancen

Ein Team des Deutschen Krebsforschungszentrums wertete Daten der MARIE-Studie aus und kam zu dem Schluss: Körperliche Aktivität wirkt sich positiv auf das Überleben nach Brustkrebs aus, unabhängig davon, ob die Frauen davor sportlich waren oder nicht.
Schöne Nachrichten, denn dies bedeutet, dass man als Betroffene selbst aktiv etwas tun kann. Viele Studien deuten auf einen positiven Effekt hin, vor allem bei postmenopausalen Mammakarzinomen. Aber wie sich Sport auf die Überlebensraten auswirkt, war bisher wenig erforscht. So untersuchten Epidemiologen aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum um Jenny Chang Claude und Audrey Jung nun die Daten von 3.813 Teilnehmerinnen der MARIE-Studie. Die Studienteilnehmerinnen, die alle nach den Wechseljahren an Brustkrebs erkrankt waren, wurden zwischen 2002 und 2005 in die prospektive Kohortenstudie eingeschlossen und bis 2015 nachbeobachtet. Ihr Aktivitätsniveau vor der Diagnose wurde bei Studieneintritt erfasst, das Niveau nach der Diagnose bei Befragungen im Jahr 2009. Erfasst wurde Freizeitsport wie Schwimmen, Aerobic und Nordic Walking. Um die einzelnen Aktivitäten besser vergleichen zu können, berechneten die Wissenschaftler für jede Sportart mithilfe der sogenannten metabolischen Äquivalente, kurz MET, den Energieverbrauch. Der Grenzwert, den die Richtlinien des World Cancer Research Fund als ausreichend für einen gesunden Lebensstil empfehlen, liegt bei 7,5 MET-Stunden/ Woche. Die wesentlichen Ergebnisse: Frauen, die weder vor noch nach der Diagnose Sport ausgeübt haben (0 MET-Stunden/Woche), hatten ein höheres Sterblichkeitsrisiko als Frauen, die sowohl vor als auch nach der Diagnose ausreichend Sport getrieben haben (≥7,5 MET-Stunden/Woche). Dies galt sowohl für die brustkrebsspezifische als auch die allgemeine Sterblichkeit. Zunächst weniger sportliche Frauen, die erst nach der Diagnose ausreichend Sport getrieben haben (≥7,5 MET-Stunden/Woche), hatten eine günstigere Prognose als Patientinnen, die weder vor noch nach der Diagnose ausreichend aktiv waren (<7,5 MET-Stunden/Woche).
Quelle: Jung A Y et al.: Pre- to postdiagnosis leisure-time physical activity and prognosis in postmenopausal breast cancer survivors. Breast Cancer Research 2019; doi: 10.1186/s13058-019-1206-0

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