Die Autoren analysierten die prospektiv gewonnenen Daten von 82 643 Teilnehmerinnen der US-Längsschnittstudien Nurses‘ Health Study (NHS) I und II. Die Autoren fragten nach beliebten Quellen von Flavonoiden (u. a. Zitrusfrüchte, Zwiebeln, Tee) und formten Teilnehmerinnen- Subgruppen mit hohem, mittlerem und niedrigem Konsum. Sie unterschieden zudem zwischen den Subklassen Flavonole, Flavone, Flavan-3-ole, Flavanone, Anthocyane, oligomere Proanthocyanidine, Theaflavine, Thearubigene.
Im 10-Jahres-Follow-up fanden sich 10 752 Berichte über eine Depressionsdiagnose bzw. -therapie. Nach Bereinigung um Confounder wie Alter, BMI und Einkommen zeigte sich eine inverse Assoziation zwischen flavonoidreicher Ernährung und Depressionsrisiko mit linearem Trend. Das Fünftel mit dem höchsten Konsum hatte verglichen mit dem Fünftel mit dem niedrigsten ein um 7 bis 10% reduziertes Depressionsrisiko.
Frauen, die viele Zitrusfrüchte und Säfte daraus zu sich nahmen, waren offenbar am besten geschützt: Ab zwei Portionen täglich sank das Risiko für Depressionen um 18%. Beim Vergleich der Altersgruppen fiel auf, dass Seniorinnen mit einem Alter von über 65 Jahren vor allem unter hohem Konsum von Flavonen und Proanthocyanidinen seltener depressiv wurden. Die Autoren räumten ein, dass Teilnehmerinnen mit hohem Flavonoidkonsum aber auch allgemein gesünder lebten, sich mehr bewegten und seltener rauchten (cave Bias!). PP