Überaktive Blase

Gyn-Depesche 1/2005

Starke Kopplung mit Belastungsinkontinenz

In einer Querschnittsstudie untersuchten Gynäkologen in der schwedischen Region Lund die Häufigkeit und Begleitfaktoren der überaktiven Blase bei Frauen.

In Südschweden werden seit 1995 6917 Frauen beobachtet, die damals im Alter zwischen 50 und 59 Jahren waren. 2001 wurden aus dieser Studienpopulation 1500 Frauen mit Inkontinenz und 1500 zufällig ausgewählte Frauen ohne Beschwerden befragt. Die überaktive Blase wurde definiert als übermäßiger Harndrang allein oder in Kombination mit häufigem Harndrang von mehr als achtmal täglich und / oder zweimal nachts. In der Gruppe der Frauen mit Inkontinenz erfüllten 46,7% der Frauen die Kriterien der überaktiven Blase, 21,6% der Frauen zeigten Überaktivität plus häufigen Harndrang. In der Kontrollgruppe ohne Inkontinenzbeschwerden trat die überaktive Blase hingegen nur bei 16,7% der Frauen auf, die Kombination mit hoher Miktionshäufigkeit nur bei 8,1%. Die höchste Rate der Dranginkontinenz wurde in Kombination mit Belastungsinkontinenz beobachtet. Diese Überschneidung trat um so mehr auf, je häufiger die Episoden von Belastungsinkontinenz waren. Risikofaktoren hierfür waren ein hoher BMI (über 30), abnorme Laborwerte, eine Familiengeschichte von Typ-2-Diabetes und ein BMI von mehr als 25 seit dem Alter von 25 Jahren.

Quelle: Teleman, PM: Overactive bladder: prevalence, risk factors and relations to stress incontinence in middle-aged women, Zeitschrift: BJOG: British journal of obstetrics and gynaecology, Ausgabe 111 (2004), Seiten: 600-604

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x