Von knapp 1,5 Millionen Schwangerschaften, die in norwegischen Geburtenregistern von 1967 bis 2008 verzeichnet waren, endeten 359 mit einer Uterusruptur. Die Inzidenz lag über den gesamten Beobachtungszeitraum gerechnet bei 2,5 Fällen pro 100 000 Entbindungen. 294 Rupturen traten bei einem vernarbten Uterus nach einer Sectio oder Myomektomie auf. Betrachtete man die Inzidenzen in den vier 10-Jahres- Abschnitten getrennt, so fiel eine starke Häufung in den letzten Jahren auf: In den ersten drei Dekaden betrug die Inzidenz 1,2, 0,9 bzw. 1,7 pro 100 000, von 2000 bis 2008 aber 6,1.
Das Risiko einer kompletten oder partiellen Uterusruptur stieg von der zweiten auf die vierte Dekade auf das Sechs- bzw. Siebenfache. Parallel dazu nahmen über die gesamte Studiendauer, besonders aber im letzten Viertel, die bekannten Risikofaktoren zu – etwa ein maternales Alter über 35 Jahren, vernarbte Uteri, fetale Makrosomie, die Geburtseinleitung mit Prostaglandinen und die Wehenstimulation mit Oxytocin. Am stärksten wirkten sich die Sectiorate und die Oxytocingabe aus. Da die gestiegene Sectiorate – auch in Kombination mit den anderen bekannten Risikofaktoren – die Inzidenzsteigerung von Uterusrupturen nicht komplett erklären konnte, sollte nach weiteren, bisher unbekannten Faktoren gesucht werden. CW