Es wurden Daten von insgesamt 1262 Müttern zusammengetragen, die zwischen 1994 und 2005 ein oder mehrere Kinder geboren hatten. Die gesamte „Lebenszeit-Stilldauer“ wurde mittels Fragebogen erhoben und relevante Blutwerte bestimmt (HDL, Triglyzeride, CRP, Fetuin-A, GGT, Adiponectin).
Mütter, die jemals in ihrem Leben gestillt hatten, wiesen im Vergleich zu Nie-Stillenden ein um 38% geringeres Diabetes-Risiko auf. Unter der bestmöglichen Adjustierung nach allen in der Studie verfügbaren individuellen Parametern (z. B. BMI, Kinderanzahl, Alter, Kontrazeptivagebrauch) verblieb immer noch eine Risikoreduktion von 23%. Mit jedem zusätzlichen 6-Monatszeitraum, in dem gestillt wurde, nahm das Risiko um 27% ab (bzw. um 20% bei Herausrechnung von BMI und Taillenumfang).
Mit einer längeren Stillzeit waren assoziiert: höheres Alter der Mutter, bessere Ausbildung, mehr körperliche Aktivität, weniger Nikotinabusus, höheres Alter bei Geburt des letzten Kindes, größere Gesamtzahl der Kinder, weniger Einnahme von oralen Kontrazeptiva. Die Laborwerte zeigten keine wesentlichen Unterschiede. Kein einzelner Wert war deutlich mit der Stilldauer verknüpft. Allerdings war das HDL-Cholesterin und Adiponectin durchaus von einer längeren Stillzeit positiv beeinflusst.
Weitere analysierte Studien untermauerten die gefundenen Ergebnisse einer inversen Korrelation der Lebensstillzeit und des mütterlichen Typ-2-Diabetes-Risikos, allerdings mit großer Datenheterogenität. CB
PRAXIS-TIPP: Je länger desto besser
Gyn-Depesche 3/2015
Stillen schützt Mutter vor Typ-2-Diabetes
Stillen hat positive Einflüsse auf den Säugling. Aber es gibt auch Hinweise, dass Mütter selbst vom Stillen profitieren, z. B. durch Schutz vor Typ-2-Diabetes. Diesem Zusammenhang ging man nun mit einer prospektiven Kohortenstudie nach.
Quelle:
Jäger S et al.: Breast-feeding and maternal risk of type 2 diabetes: a prospective study and meta-analysis. Diabetologica 2014; 57: 1355-65