Aerobe Vaginitis

Gyn-Depesche 5/2012

Störung des ­Scheidenmilieus der anderen Art

Eine abnormale Vaginalflora in der Schwangerschaft gilt als einer der wichtigsten Risikofaktoren für Frühgeburten. Im Gegensatz zur bakteriellen Vaginose (BV) findet die aerobe Vaginitis (AV) bislang zu Unrecht noch wenig Beachtung.

Wie bei der BV ist auch bei der AV der Anteil der Laktobazillen stark vermindert. Der Unterschied zur BV: Nicht Anaerobier dominieren die Vaginalflora, sondern aerobe Darmkommensalen, wie E. coli, B-Streptokokken, Staphylokokken und Enterokokken. Während bei der BV die Immunreaktion eher unterdrückt scheint, kommt es bei der AV zu lokalen Entzündungen mit vermehrter Leukozyteneinwanderung. Wie die BV hat sich auch die AV in Studien als unabhängiger Risikofaktor für vorzeitige Wehen, Chorioamnionitis und Funisitis erwiesen.

Zur Prävalenz der AV liegen bislang noch wenige Daten vor. Kleinere Studien ergaben bei schwangeren Frauen ähnliche Prävalenzen wie für BV (um die 10%).

Die betroffenen Frauen leiden in der Regel an gelbgrünem Ausfluss, dem aber der BV-typische „fischige“ Amingeruch fehlt, brennenden oder stechenden Schmerzen und Dyspareunie. In der Regel haben sie bereits mehrere erfolglose antimykotische und antibiotische Therapieversuche hinter sich.

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