Praxis-Tipp

Gyn-Depesche 4/2019

Östrogen begünstigt S.-aureus-Besiedelung

Bei manchen Menschen findet sich Staphylococcus aureus a uf d er M ukosa i m Nasen- Rachenraum wieder, bei anderen nicht. Man weiss, dass die Wahrscheinlichkeit einer nasalen Kolonisation mit S. aureus steigt, wenn Frauen hormonelle Kontrazeptiva einnehmen. Es kommt dabei aber auf die Zusammensetzung an.
Am höchsten ist die Prävalenz von nasalem S. aureus i m J ugendalter, m it etwa 40 bis 50 %. Da Daten zum Einfluss hormoneller Kontrazeptiva in dieser Arbeitsgruppe bisher fehlten, ging eine norwegische Arbeitsgruppe diesem Zusammenhang an zwei Studienkohorten junger Frauen im Alter von 17 bis 21 Jahren genauer auf den Grund. Insgesamt 436 Teilnehmerinnen wurden auf nasalen S. aureus getestet.
Während 42 % der Frauen, die nicht hormonell verhüteten, S.-aureus-Trägerinnen waren, führte die Einnahme kombinierter hormoneller Kontrazeptiva zur Verdopplung des Risikos einer nasalen Kolonisation (OR 2,31). Frauen, die ausschließlich mit Gestagen verhüteten, wiesen den Erreger dagegen tendenziell seltener auf als nicht hormonell verhütende Frauen (Prävalenz 34 %). Die Risikohöhe stieg insgesamt mit der Menge an Östrogen im Präparat, während Gestagen diesem Effekt tendenziell entgegensteuerte. OH
Quelle: Stensen DB et al.: Hormonal contraceptive use and Staphylococcus aureus … PLoS One 2019; 14(7): e0218511
ICD-Codes: Z30.

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x