Sind Studierende mit diesem Thema nicht vertraut, kann das zu einer „suboptimalen“ Betreuung der betroffffenen Eltern führen. Und das kann auch langfristig negative Auswirkungen haben (vgl. auch Ellis et al., BMC Pregnancy Childbirth 2016). Die meisten erfahrenen Gynäkologen gaben bei Befragungen an, sie hätten sich das Thema „psychologische Betreuung von Patientinnen und deren Familien nach einer Totgeburt“ eher „learning by doing“ als strukturiert im Studium erarbeitet.
Insbesondere in der hektischen Umgebung des Kreißsaals ist es wichtig, einfühlsam und professionell auf die Patientin einzugehen. Für Betroffffene ist der Schock meist besonders groß, da sie in der Regel mit einer frohen erwartenden Haltung in die Geburt gegangen sind und dann von dem negativen Ereignis völlig überrumpelt werden. Häufifig wird dann der Tod und der Verlust der hoffffenden Eltern von Medizinstudierenden, aber auch von anderem medizinischem Personal gar nicht thematisiert.
Auf diese Situation sollten bereits Studierende vorbereitet werden. Das ist auch deshalb wichtig, da Studierenden in der Klinik in dem Szenario eine tragende Rolle zukommen könnte. Denn trotz zahlreicher Aufgaben im Klinikalltag ist es möglicherweise gerade der/die Medizinstudent/in, der/die nach einer Totgeburt die Zeit aufbringen könnte, sich um die trauernden Eltern zu kümmern. Dazu bedarf es aber einer Ausbildung und eines Trainings. CB