Praxistipps zur Bestimmung der fruchtbaren Tage und zur Therapie von Uterusmyomen

Gyn-Depesche 6/2021

Symptomatische Uterusmyome: Neue Hormonkombination bietet schnelle Linderung

Fortbildungen für Gynäkologen werden regelmäßig bei den Veranstaltungen des Fortbildungskollegs angeboten. Im Mittelpunkt der Online-Veranstaltung vom Oktober 2021 standen relevante Themen der täglichen Praxis.
Myome: Sie lassen sich bei 30 bis 50 % der Frauen im Ultraschall finden, circa die Hälfte leidet an Myom-bedingten Beschwerden, vor allem Menstruationsstörungen wie starke Blutungen, Zwischenblutungen und Dysmenorrhoe, aber auch Müdigkeit, Schmerzen im Unterleib und beim Geschlechtsverkehr oder Kinderlosigkeit. Übergewicht und Adipositas, Hypertonie und Diabetes sind oft assoziiert.
Für betroffene, meist 30 bis 50 Jahre alte Frauen, ist seit Kurzem der GnRH-Antagonist Relugolix verfügbar, der mit einer Hormonersatztherapie kombiniert ist.
„Relugolix ist ein potenter, oraler, einmal täglich einzunehmender, nicht-peptidischer GnRH-Rezeptor-Antagonist“, erklärte Prof. Peyman Hadji, Frankfurt. „Er bindet mit hoher Affinität an humanen GnRH-Rezeptor: „Wir sehen eine 52-mal höhere Affinität als GnRH und eine 9-mal höhere Affinität als Leuprolinacetat.“ Relugolix supprimiere luteinisierendes Hormon (LH), follikelstimulierendes Hormon FSH, E2 sowie dosisabhängig auch Progesteron, so Hadji.
Da der GnRH-Antagonist, vor allem bei Langzeitgabe, erhebliche klimakterische Beschwerden auslöst, wird er bei dieser Indikation kombiniert mit 17β-Estradiol plus NETA, die als Hormonersatztherapie (HRT) wirken. Relugolix-CT ist indiziert bei erwachsenen Frauen im gebärfähigen Alter zur Behandlung mäßiger bis starker Beschwerden infolge von Uterusmyomen, zum Beispiel hohem Blutverlust während der Menstruation, Schmerzen, Müdigkeit und Anämie. Nach einmonatiger Anwendung bietet Relugolix eine sichere Kontrazeption. Die zeitgleiche Einnahme von Kontrazeptiva ist kontraindiziert. Die Tablette wird einmal täglich oral möglichst zur selben Tageszeit und unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen.
In die zulassungsrelevanten 24-wöchigen, randomisierten, doppelblinden und placebokontrollierten Studien Liberty 1 und 2 wurden insgesamt 770 Frauen (18 bis 50 Jahre) mit Myom-bedingt starken Menstruationsblutungen aufgenommen. In 72,3 % der Fälle war der Blutverlust unter Verum nach 24 Wochen deutlich reduziert, 50,4 % waren amenorrhoeisch. In der Verlängerungsphase bis 52 Wochen waren 71 % der Frauen in Amenorrhoe. Knapp die Hälfte der Frauen war nach 24 Wochen schmerzfrei. Die häufigsten Nebenwirkungen waren Hitzewallungen und Kopfschmerzen. Die Lebensqualität war deutlich besser, abgefragt wurden Aspekte wie Aktivitäten, Energie/Stimmung, Selbstwahrnehmung und „sich sorgen“, aber auch die sexuelle Funktion. VW
 
Prof. Peyman Hadji, Frankfurt/Main: „Aktuelle Therapiestrategien des symptomatischen Uterus myomatosus

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