Urogenitales Menopausensyndrom

Gyn-Depesche 1/2020

Symptome früh ansprechen und behandeln

Die Vaginalgesundheit ist von großer Bedeutung für ein erfolgreiches Altern.
Laut der italienischen AGATA-Studie entwickeln 64,7 % der Frauen ein Jahr nach der Menopause ein urogenitales Menopausensyndrom (GSM), nach sechs Jahren sind es bereits 84,2 %. Im Vordergrund der durch den Rückgang des Östrogenspiegels verursachten Beschwerden stehen meist vaginale Trockenheit, Brennen, Juckreiz und Dyspareunie. Darüber hinaus umfasst das Syndrom auch urologische Symptome wie Harninkontinenz, Dysurie und rezidivierende Harnwegsinfektionen. Objektive Zeichen für ein GSM sind ein blasse, trockene Vaginalhaut, dünne, unter Umständen verwachsene Labien, ein Verstreichen der Rugae sowie Petechien oder Erytheme.
Das GSM hat einen erheblichen Einfluss auf die Sexualfunktion und Partnerschaft sowie Lebensqualität. Zwar ist die sexuelle Zufriedenheit bei Frauen auch von psychosozialen Faktoren abhängig, jedoch wird immer mehr postmenopausalen Patientinnen die Bedeutung eines intakten Urogenitalsystems für ein gesundes Altern und ein erfülltes Sexualleben bewusst. Zudem lassen neuere Studien vermuten, dass das GSM auch als Marker für einen schlechteren Gesamtgesundheitszustand angesehen werden kann. Wichtig ist daher, das Thema proaktiv anzusprechen, um mögliche Symptome bereits im Frühstadium zu identifizieren und effektiv behandeln zu können. CW
Quelle: Nappi RE et al.: Addressing vulvovaginal atrophy (VVA)/genitourinary syndrome of menopause (GSM) for healthy aging in women. Frontiers in Endocrinology 2019; doi: 10.3389/fendo.2019.00561

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