In den vier bis fünf Jahren bis zum vollständigen Eintritt in die
Menopause spielen sich im Körper der Frau zahlreiche Veränderungen ab. Neben den üblichen vasomotorischen Symptomen äußert sich der hormonelle Wandel auch in einem erhöhten Risiko für Depressionen und Angststörungen.
Spezifische Symptomatik
Das Symptomspektrum perimenopausaler Depressionen umfasst sowohl psychische als auch physische Komponenten, z. B. Muskelschmerzen, Gewichtszunahme und Energieverlust, sowie ein reduziertes Selbstbewusstsein, Gefühle von Isolation, kognitive Einschränkungen und sexuelle Unlust. Im Vergleich zur Major-Depression bei Frauen im reproduktionsfähigen
Alter fallen die Stimmungseinbrüche bei der perimenopausalen Depression i. d. R. weniger stark aus. Auch wird diese Form der Depression weniger von einem Gefühl der Traurigkeit dominiert.
Einigen Studien zufolge sprechen Frauen mit perimenopausaler Depression anders auf Antidepressiva an als Frauen mit einer „regulären“ Depression in anderen Lebensphasen.
5 Bereiche, 12 Symptome
Mit den üblicherweise eingesetzten Scores zur Bewertung von Depressionen werden die für die perimenopausale Depression charakteristischen Symptome nicht vollständig erfasst. Aus diesem Grund entwickelten Forscher nun den „Meno-D“-Fragebogen. Er fragt die Schwere von zwölf Symptomen in fünf Bereichen ab:
1. „Ich“-bezogene Probleme (Selbstbewusstsein, Isolation, paranoides Denken und Ängste), 2. Änderungen in der Libido, der sexuellen Aktivität und dem allgemeinen Energieniveau, 3. somatische Symptome, körperliche Schmerzen und Gewichtsschwankungen, 4. kognitive Veränderungen (Gedächtnis- und Konzentrationsleistung) und 5. Schlaf-bezogene Faktoren wie Gereiztheit oder Schlafstörungen. Die Bewertung kann von der Patientin selbst oder vom Arzt im Rahmen eines Patientengesprächs vorgenommen werden. Den gesamten Meno-D-Fragebogen (auf Englisch) finden Sie hier:
https://go.nature.com/2QciHz3
Validiert wurde der Meno-D an insgesamt 82 Frauen zwischen 45 und 65 Jahren. OH