Nach chirurgischer Exzision von Endometriose

Gyn-Depesche 2/2016

Täglich die Pille, bitte!

Eine aktuelle Übersichtsarbeit beschäftigte sich mit der Datenlage zur postoperativen Rezidiv- und Schmerzprophylaxe nach der Exzision von Endometrioseherden. Vieles spricht für den Einsatz kontinuierlich einzunehmender oraler Kontrazeptiva.

Dauerhaft weniger Schmerzen nach einer Exzision der Endometrioseherde – um das zu erreichen, eignen sich kontinuierlich einzunehmende orale Kontrazeptiva offenbar besser als zyklisch einzunehmende. Um dem Wiederkehren der Dysmenorrhoe vorzubeugen, muss die Patientin dieselben dauerhaft einnehmen. Das sind die Kernergebnisse eines Reviews von Wissenschaftlern aus dem Department of Obstetrics and Gynecology der University of Tokyo, Japan.
In das Review gingen Arbeiten zur postoperativen Nachbehandlung der Endometriose ein, die zwischen 1990 und 2015 publiziert worden waren. Ganz ohne Pille oder Hormonspirale erlitt fast jede zweite Patientin nach der Exzision binnen kurzem ein Rezidiv. Nach nur wenigen Monaten Pilleneinnahme kehrten die Regelschmerzen häufig rasch nach dem Absetzen zurück. Über lange Zeit kontinuierlich eingenommene orale Kontrazeptiva, belegten zwei Studien, verhinderten hingegen die Rückkehr der Dysmenorrhoe bei 90% bzw. 96% der Patientinnen, zyklisch eingenommene noch bei 69% bzw. 79%. Der Rückkehr von Läsionen beugten die kontinuierliche ebenso wie die zyklische Einnahme vor. Auch Hormonspiralen mit Levonorgestrel schafften es offenbar häufig, Läsionen und Dysmenorrhoe fernzuhalten. Gegen chronische Unterleibsschmerzen in den Tagen ohne Menstruationsblutungen halfen jedoch alle untersuchten Verhütungsmittel nicht überzeugend genug, merkten die Autoren an. PP
Quelle:

Koga K et al.: Prevention of the recurrence of symptoms and lesions after conservative surgery for endometriosis. Fertil Steril 2015; 104(4): 793-801

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