Gyn-Depesche 2/2003

Testosteron für Frauengesundheit unterschätzt

Gesunde prämenopausale Frauen produzieren zur Hälfte in den Eierstöcken, zur Hälfte in der Nebennierenrinde 300 µg Testosteron pro Tag, 5% der männlichen Hormonmenge, mit erheblichen Wirkungen auf psychische, physische und sexuelle Funktionen.

Experten diskutieren ein AndrogenMangel-Syndrom (FADS = female androgen deficiency syndrome) mit folgenden Kriterien: Libidoverlust, Verminderung von Erregungs- und Orgasmusfähigkeit, Fatigue, Körperhaarverlust, trockene Haut, Antriebsarmut. Ein FADS tritt bei beidseits adnektomierten Frauen in der Prämenopause auf, aber auch bei Krankheiten der NNR, der Hypophyse, bei Hormontherapie und dem natürlichen Altern. Schwierigkeiten bereitet derzeit noch die Messung des Testosteronspiegels. In Studien wird zur Zeit an beidseitig adnektomierten Frauen die transdermale Therapie mit Testosteron erprobt. Erste Ergebnisse zeigen eine deutliche Verbesserung der Sexualfunktion und des psychischen Befindens ohne wesentliche Nebenwirkungen.

Quelle: Mazer, NA: Testosterone deficiency in women: etiologies, diagnosis, and emerging treatments, Zeitschrift: INTERNATIONAL JOURNAL OF FERTILITY AND WOMENS MEDICINE, Ausgabe 47 (2002), Seiten: 77-86

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