Da Sexualhormone vermutlich die Immunantwort gegenüber Staphylococcus (S.) aureus beeinflussen, prüften norwegische Forscher, ob bei Frauen ein Zusammenhang zwischen den endogenen Geschlechtshormonen und der nasalen Keimbesiedlung besteht. Hierzu werteten sie die Daten von 724 Teilnehmerinnen der populationsbasierten Tromsø-Studie aus, bei denen im Alter zwischen 30 und 87 Jahren unter anderem mikrobiologische Nasenabstriche entnommen sowie die Serumkonzentrationen einer Reihe von Sexualsteroiden bestimmt worden waren.
24 % der Studienteilnehmerinnen waren mit S. aureus besiedelt. 700 Frauen wurden – im Median nach 28 Tagen – erneut getestet: Die Prävalenz der Keimpersistenz betrug in diesem Kollektiv 22 %. Die Auswertung der Hormonprofile ergab: Pro Zunahme des Serumtestosterons um eine Standardabweichung (SD) sank die Wahrscheinlichkeit für eine nasale Kolonisation um 40 % und für eine Keimpersistenz um 43 %. Pro SD höheres bioverfügbares Testosteron betrug die Risikoreduktion 47 % bzw. 48 %. Ähnliches ergab die bezüglich des Menopausenstatus stratifizierte Analyse.
Die nasale Besiedlung mit S. aureus hängt bei Frauen also offenbar von der Höhe des Serumtestosteronspiegels ab. Weitere Studien müssen diese Beobachtungen nun bestätigen und Präventionsstrategien für Risikogruppen prüfen. LO