Urogenitales Menopausensyndrom

Gyn-Depesche 2/2020

Therapieoptionen diskutieren und gemeinsam auswählen

Wenige sprechen mit dem Gynäkologen über Beschwerden durch ein urogenitales Menopausensyndrom (GSM). Und selbst unter Therapie sind viele mit dem Ergebnis unzufrieden.
Die meisten internationalen Fachgesellschaften empfehlen eine vaginale Östrogentherapie zur Behandlung belastender urogenitaler Beschwerden in Zusammenhang mit der Menopause. Eine systemische Therapie kommt infrage, wenn gleichzeitig behandlungsbedürftige vasomotorische Symptome vorliegen. Als effffektive östrogenfreie Arzneimittel gelten intravaginales Prasteron (Dehydroepiandrosteron, DHEA) und der selektive Östrogen- Rezeptor-Modulator (SERM) Ospemifen. Bei milderen Symptomen werden oft hormonfreie Cremes oder Gleitgele empfohlen. Auch vaginal applizierte Hyaluronsäure, Dilatatoren und die Lasertherapie können eingesetzt werden – die Datenlage ist hierfür allerdings noch dünn.
Der Schlüssel zum Erfolg der GSM-Behandlung ist nach Ansicht dreier US-amerikanischer Review-Autorinnen eine offffene und effffektive Kommunikation zwischen Arzt und Patientin. Therapieadhärenz und -zufriedenheit hängen wesentlich davon ab, ob die Patientin in den Entscheidungsprozess mit eingebunden wurde. Viele Frauen bevorzugen hormonfreie Vaginalcremes oder -gele, weil sie Angst vor systemischen Östrogenwirkungen haben. Auch Bedenken wegen einer umständlichen Anwendung und der Gebrauch eines Applikators lassen viele Patientinnen vor Hormoncremes zurückschrecken. Auf diese und ähnliche Besorgnisse gilt es einzugehen. Bei Bedarf sollten dann auch östrogenfreie systemische Therapien einbezogen werden. CW
Quelle: Kagan R et al.: Practical treatment considerations in the management of genitourinary syndrome of menopause. Drugs & Aging 2019; 36: 897-908
ICD-Codes: N42.8

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