Knapp 2,9 Millionen Schwangerschaften gingen in die Analyse ein. 12 891 Mütter (0,45%) hatten im ersten Trimenon mindestens ein Rezept für Thyreostatika erhalten, meist Propylthiouracil (77% in Monotherapie, 14,3% in Kombination mit Thiamazol).
7,27% der exponierten Säuglinge litten an angeborenen Fehlbildungen gegenüber nur 5,94% der nicht-exponierten Kinder (Risikoerhöhung 19%). Die absolute Zunahme betrug bei Propylthiouracil-Monotherapie 8,81 Fälle pro 1000 Lebendgeburten, bei Kombinationstherapie 16,53 Fälle und bei Thiamazol-Monotherapie 17,05 Fälle. Die Teratogenität von Thiamazol zeigte sich dosisabhängig: Bei einer kumulativen Dosis von mehr als 495 mg stieg das Fehlbildungsrisiko im Vergleich zu einer niedrigen Dosierung ( 1 bis 126 mg) um 87%.
Zwar bestätigen die Ergebnisse, dass Propylthiouracil für Schwangere mit Basedow die bessere Wahl ist; vor oder während der Gravidität die Therapie von Thiamazol auf Propylthiouracil umzustellen, erwies sich aber nicht als zielführend: Selbst bei einem Wechsel bis zu drei Monate vor der Konzeption blieb das Fehlbildungsrisiko hoch.
Die Studienautoren raten daher, bei Hypothyreose- Patientinnen mit Kinderwunsch auch nach der Umstellung der Thyreostatika noch einige Monate auf die Kontrazeption zu achten. Bei einem hohen Medikationsbedarf ist vor einer geplanten Schwangerschaft eine definitive Therapie (Radiojodtherapie oder Resektion) zu erwägen. CW