Zur Behandlung einer Vulvovaginalmykose genügt bei den meisten Patientinnen eine topische Therapie. Die Auswahl des geeigneten Atopikums richtet sich nach der Art des Erregers. Clotrimazol ist Mittel der Wahl bei Erregern, die eine starke Pseudomyzelbildung und Ergosterol-Biosynthese durchlaufen.
Zu den Clotrimazol-empfindlichen Erregern gehören C. albicans, C. tropicalis, C. dubliniensis und C. africana – alles Arten aus der Gefahrenklasse 2 der Krankheitserreger. Es handelt sich hierbei außerdem um die Spezies mit der stärksten Virulenz.
Am effektivsten wirkt Clotrimazol, dessen Wirkspektrum auch verschiedene Bakterien (z. B. Streptokokken, Staphylokokken, Gardnerella vaginalis) umfasst, in einer Milchsäure-Formulierung, so Prof. Hans-Jürgen Tietz, Berlin. Durch den Zusatz von Milchsäure erhöhen sich Bioverfügbarkeit und Wirksamkeit von Clotrimazol. Außerdem werden die Pseudomyzelbildung und die Ergosterol-Synthese des Erregers verstärkt, wodurch sich auch die Expression der Angriffspunkte vergrößert. Schließlich wird durch Ansäuerung des Milieus die gesunde Milchsäurebakterien-Flora gefördert. Aufgrund dieser Eigenschaften eignet sich Clotrimazol in einer Milchsäure-Formulierung zur Behandlung schwangerer Patientinnen. Die klinische Wirksamkeit von Clotrimazol in Milchsäure-Formulierung entspricht der einer oralen Therapie mit Fluconazol (150 mg). In einer Studie wurde mit der Clotrimazol-Vaginaltablette (500 mg), verglichen mit oral appliziertem Fluconazol sogar eine um 7% höhere mykologische Heilungsrate erzielt.
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