Effektive und gut verträgliche Innovation

Gyn-Depesche 1/2005

Transdermale Therapie der Dranginkontinenz

Zur medikamentösen Behandlung der Dranginkontinenz werden meist Anticholinergika eingesetzt, die jedoch mit teilweise erheblichen Nebenwirkungen belastet sind. Bald wird Oxybutynin als transdermales System (TDS) zur Verfügung stehen, wodurch sich die unerwünschten Begleiteffekte auf Plazeboniveau reduzieren lassen.

Das Matrixpflaster wird zweimal wöchentlich auf Hüfte, Gesäß oder Bauch geklebt. Es enthält 36 mg Oxybutynin und gibt pro 24 h 3,9 mg ab. Dadurch entstehen relativ konstante Wirkspiegel. Wie durch orale Applikation werden auch durch das TDS die Rate der Inkontinenz-Episoden und die Miktionsfrequenz signifikant verringert; das Miktionsvolumen steigt an. Doch Oxybutynin im TDS ist deutlich verträglicher als die orale Applikation. Mundtrockenheit und Obstipation treten unter der neuen Darreichungsform nicht häufiger auf als unter Plazebo. Von Vorteil ist auch, dass die Substanz nicht mehr dreimal täglich eingenommen werden muss. Prof. Ingo Füsgen, Velbert, präsentierte die Ergebnisse einer Studie, in der 520 Patienten mit Drang- oder Mischinkontinenz zwölf Wochen lang zweimal wöchentlich das Oxybutynin-Pflaster oder Plazebo erhielten. Die mittlere Miktionsfrequenz sank unter Verum um 18%, unter Plazebo nur um 9%. Das Miktionsvolumen erhöhte sich um 15% bzw. 3%. Als häufigstes unerwünschtes Ereignis gaben knapp 10% der Verum- und über 8% der Plazebo-Patienten Mundtrockenheit an. Lokale Hautreaktionen auf das Pflaster waren nur leicht bis mäßig ausgeprägt. Auch ältere Patienten profitieren von dieser Innovation. Trotz ihrer im Vergleich zu jüngeren Menschen veränderten Hautstruktur wirkt das Pflaster sehr gut. Im Vergleich zum Basiswert verringerten sich in einer Studie die wöchentlichen Inkontinenz-Episoden bei Personen unter bzw. über 65 Jahren um 21 bzw. 23%. (GS)

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