In-vitro-Fertilisation

Gyn-Depesche 3/2012

Transfer von mehr als zwei Embryonen bringt nichts

Macht es Sinn, älteren Frauen bei der IVF zwei oder mehr Embryonen zu übertragen? Zwei britische Professoren untersuchten, wie sich das Risiko-Nutzen-Verhältnis mit der Zahl der transferierten Embryonen in Abhängigkeit vom Alter der Mutter verändert.
Praxisfazit
?! In Ländern wie Schweden und Belgien, wo der Transfer einzelner Embryonen propagiert bzw. finanziell gefördert wird, sank die Rate an Mehrlingsgeburten drastisch. Müssen die betroffenen Paare aber die Kosten für eine möglicherweise höhere Anzahl von IVF-Zyklen selbst tragen, so bevorzugen viele die Übertragung mehrerer Embryonen – trotz des höheren gesundheitlichen Risikos für Mutter und Kind(er).
Romundstad LB: Number of embryos to transfer: better safe than sorry? Ebd. 497-498 

In die prospektive Studie gingen Daten von 124 148 IVF-Zyklen ein, die zu 33 514 Lebendgeburten geführt hatten. Ziel war es herauszufinden, ob sich die Lebendgeburtenrate mit der Anzahl der übertragenen Embryonen in Relation zum Alter der Frau verändert. Zu diesem Zweck verglichen die Autoren die Zahl der Lebendgeburten, Mehrlingsgeburten, Frühgeburten vor der 37. SSW, extremen Frühgeburten vor der 33. SSW und Babys mit geringem Geburtsgewicht (unter 2500 g) bei Frauen im Alter unter 40 Jahren mit denen von älteren Frauen. In 83% der Zyklen wurden zwei Embryonen transferiert.

Die Lebendgeburtenrate betrug 27%. Davon handelte es sich in 24,3% der Fälle um eine Mehrlingsgeburt. Jede fünfte Schwangerschaft endete mit einer Frühgeburt und jede vierte mit zu geringem Geburtsgewicht. Besonders hoch war der Anteil an Komplikationen erwartungsgemäß bei Mehrlingsschwangerschaften.

In beiden Altersklassen stieg andererseits die Zahl von Lebendgeburten, wenn zwei oder mehr Embryonen transferiert wurden. Während bei den jüngeren Frauen jedoch gleichzeitig die Zahl der Mehrlingsschwangerschaften mit den dazugehörigen perinatalen Komplikationen steil in die Höhe ging, war dieser Effekt in der älteren Altersgruppe wesentlich schwächer ausgeprägt. Dies spricht nach Ansicht der Autoren dafür, die

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