Das mittlere Alter der Patientinnen betrug 28,5 Jahre mit durchschnittlich 2,8 Schwangerschaften. Die tubare Sterilisation wurde per minimalinvasiver Laparoskopie oder Laparotomie durchgeführt. 25 Frauen wurden im Anschluss an die Operation schwanger. Bei den 19 Patientinnen, die nach minimalinvasiver Laparoskopie schwanger wurden, waren die Ursachen: Fehlidentifikation der Tuben (in neun Fällen), Rekanalisation (vier) und Fistelbildung (drei). Rekanalisation (drei) und Fistelbildung (zwei) sowie in einem Fall eine nicht zu klärende Ursache (der Mann der Patientin hatte sich zusätzlich einer Vasektomie unterzoge) waren die Gründe für eine Schwangerschaft bei sechs Patientinnen nach Laparotomie. Im Durchschnitt wurde die Schwangerschaft acht Monate nach Sterilisation festgestellt. In 16% der Fälle handelte es sich um eine ektope Schwangerschaft. Zwischen Ärzten, die sich in der Ausbildung befanden und länger tätigen Kollegen konnte kein signifikanter Unterschied bezüglich des Methodenfehlers, wohl aber bezüglich der Fehlidentifikation der Tuben, festgestellt werden. Der Grund für eine missratene Sterilisation ist folglich auf chirugisches Versagen oder einen Methodenfehler zurückzuführen. Die Methodenfehler-Rate lag in dieser Studie bei 0,1%. Bei den laparoskopischen Eingriffen fand in 0,2% der Fälle eine Fehlidentifikation der Tuben statt.
Gyn-Depesche 4/2000
Trotz Sterilisation schwanger
Mindestens zwei Jahre lang wurden 6 639 Frauen im Anschluss an die Sterilisation im Rahmen einer indischen Follow-up-Studie beobachtet.
Quelle: Roy, KK: Pregnancy following tubal sterilization: an 11-year, Zeitschrift: INTERNATIONAL JOURNAL OF GYNAECOLOGY AND OBSTETRICS, Ausgabe 68 (2000), Seiten: 53-54