An der randomisierten PLCO-Studie (Prostate, Lung, Colorectal, and Ovarian Cancer Screening) nahmen über 76 000 gesunde postmenopausale Frauen teil. Im Screening-Arm unterzogen sich rund 39 000 Probandinnen einer jährlichen transvaginalen Ultraschalluntersuchung und Bestimmung des CA-125-Werts. Bei 1201 Frauen (3,09%) fand sich während der sechsjährigen Studiendauer mindestens einmal ein erhöhter Wert (>35 U/ml) ohne Krebsdiagnose, also ein falsch-positiver Befund. In dieser Gruppe erwies sich das altersangepasste Sterberisiko als doppelt so hoch wie bei den Frauen mit stets normalen CA-125-Spiegeln. Lag der Tumormarker mindestens einmal über 100 U/ml, so stieg die Mortalität sogar auf das Sechsfache.
Eine Analyse der Sterbeursachen ergab: Signifikant erhöht war die Mortalität aufgrund von Lungenkrebs, Erkrankungen des Verdauungsapparats, endokrinen, ernährungsbedingten und metabolischen Erkrankungen. Bei Lungenkrebs beschränkte sich die Risikoerhöhung allerdings auf Frauen mit einem einmalig abnormen Wert. Auf die Sterblichkeit aufgrund von anderen Karzinomen, ischämischen Herzerkrankungen, zerebrovaskulären Ereignissen und anderen Herz- Kreislauferkrankungen wirkte sich die CA-125- Erhöhung nicht aus.
Offensichtlich, so schließen die Studienautoren daraus, weist ein abnormer CA-125-Wert bei postmenopausalen Frauen ohne Ovarialkarzinom auf nichtneoplastische Prozesse hin, die mit einer Mortalitätssteigerung assoziiert sind. Von einer CA-125-Bestimmung bei asymptomatischen Patientinnen raten sie trotzdem ab. CW